Jung-Unternehmerin liebt die Grenzüberschreitung
New York, Salzburg und Laufen – ZUWA-Zumpe GmbH aus dem BGL überschreitet globale Grenzen
Sie ist jung, qualifiziert und voller Ideen – die 31-jährige Unternehmerin Jessica Wimmer ist vor drei Jahren in die Geschäftsführung des Familienbetriebes ZUWA-Zumpe GmbH in Laufen eingestiegen. Den Erfolg des Unternehmens, das auf die Entwicklung und Produktion von Pumpen spezialisiert ist, schreibt sie ihrer Familie und den knapp 50 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu. „Wir fühlen uns verbunden, verbringen viel Zeit miteinander und tauschen uns aus. Jeder bringt sich ein und hat Ideen“, so die Unternehmerin.
Jessica Wimmer hat ursprünglich im Reisebüro gearbeitet. Die Welt bereisen, ohne Vorurteile verschiedene Menschen und Kulturen kennenlernen, das ist noch immer ihr Ding. So war Jessica Wimmer zweieinhalb Jahre in New York für Geschäftspartner des Familienbetriebes tätig.
Interessiert und offen durch die Welt
In den USA hat sich die ehrgeizige junge Frau in die neue, industrielle Branche eingefunden. Anschließend ist Jessica Wimmer zurückgekommen ins Berchtesgadener Land und in die Geschäftsführung der ZUWA-Zumpe GmbH eingestiegen: „Ich konnte die besten und interessantesten Dinge aus den USA mit unseren Erfahrungen hier kombinieren.“
In Sachen Work-Live-Balance schätzt Jessica Wimmer ihre Heimat. „Wir in Europa und ganz besonders im Berchtesgadener Land liegen da an oberster Stelle!“ Sie liebt es, in ihrer Freizeit zu laufen. Entlang der Salzach oder rund um den Abtsdorfer See. Ein weiterer Pluspunkt: „Salzburg ist ganz nah, das erhöht sowohl wirtschaftlich als auch kulturell den Wert unseres Standorts.“
Welt-Marktführer
ZUWA-Zumpe produziert am Standort in Laufen für die ganze Welt. Ob Impellerpumpen oder Füll- und Spülstationen. Qualitätsprodukte von ZUWA werden in ganz Europa, von Skandinavien bis Spanien, eingesetzt. Auch in den USA, Israel, Australien oder Russland gibt es viele Kunden. Mit dem Solarcheckmobilcenter ist ZUWA Weltmarktführer. Die Pumpen entlüften, spülen und befüllen Anlagen zuverlässig und sauber. Auf Schiffen, Elektrobooten, in Freizeitparks, riesigen Druckermaschinen, in der Chemieindustrie und der Landwirtschaft werden die Qualitätsprodukte aus dem Berchtesgadener Land eingesetzt.
Alles fing klein an
1946 gründeten Herta und Erich Zumpe das kleine Unternehmen Zumpe Waren – kurz ZUWA - in Laufen. Die Pumpen und Spritzgeräte für Landwirtschaft und Gartenbau standen schnell noch hoch im Kurs. In den 1990er Jahren hatte ZUWA fünf Mitarbeiter. 1998 folgte die Nichte der beiden, Petra Wimmer geb. Zumpe, dem Ruf der Familie und zog mit ihrer Familie von Rosenheim nach Laufen. Wenn auch aus branchenfremden Berufen kommend übernahm sie gemeinsam mit ihrem Mann Helmut das Maschinenbauunternehmen in Laufen. Zu diesem Zeitpunkt war Jessica Wimmer 10 Jahre alt. Viel Arbeit, Energie und Herzblut waren nötig, um das Familienunternehmen international erfolgreich zu machen. Ein Erfolgsgeheimnis, das Jessica Wimmer von ihrem Vater übernommen hat, ist der enge Kontakt zu den Geschäftspartnern. „Er sieht seine Kunden nicht als Geldgeber, sondern als Partner. Er hört ihnen ganz genau zu. Was brauchen die Menschen, wie soll das Produkt sein? Wenn er zurück im Betrieb ist, arbeitet er zielgerichtet an den gewünschten, oft sehr individuellen Lösungen.“
Die dritte Generation steht bereit
Im Jahr 2019 existiert die ZUWA-Zumpe GmbH seit 73 Jahren. Mit inzwischen knapp 50 Mitarbeitern und zwei Betriebsgebäuden in Laufen ist das Maschinenbauunternehmen weiterhin familiengeführt. Die Übergabe an die dritte Generation steht an. Jessicas Partner, der 33-jährige Ingenieur Simon Mangelberger, wurde 2019 in die Geschäftsführung aufgenommen. Er kommt aus der Automatisierungsbranche. Wie Jessica ist auch er ein Grenzgänger. „Simon kommt aus dem Salzburger Land, aus Nußdorf am Haunsberg.“ Jessicas Bruder Christoph Wimmer studiert aktuell in Wien Wirtschaftsingenieurswesen. „Ich hoffe, dass auch er eines Tages voll in den Familienbetrieb mit einsteigt“, sagt die siebeneinhalb Jahre ältere Schwester.
Sie freut sich auf die Zukunft: „Unternehmenskultur und Digitalisierung werden die nächsten Jahre prägen. In unserer schnelllebigen Zeit ist vieles unpersönlich geworden. Wir versuchen dem entgegen zu wirken mit einem persönlichen Betriebsklima, engem Kontakt zu unseren Kunden und individuellen, innovativen Ideen.“ Demnächst geht der neue Onlineshop für Zubehör und Ersatzteile ins Netz. Durch Digitalisierung soll die tägliche Arbeit effizienter werden. Damit weiterhin viel Zeit für Weiterentwicklung und Kommunikation bleibt.
Text: Berchtesgadener Land G'schichten